Stadtentwicklung & Gentrifizierung: Wie verändert sich Hamburg?

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Hamburg, eine pulsierende Metropole im Norden Deutschlands, durchläuft derzeit signifikante Veränderungen in der Stadtentwicklung und Gentrifizierung. In diesem Artikel wird untersucht, wie sich diese Faktoren auf die Lebensqualität und das Stadtbild auswirken. Es werden verschiedene Stadtteile, wie St. Pauli und Hammerbrook, analysiert, um einen umfassenden Überblick über die gegenwärtigen Entwicklungen und Trends in der Stadt zu erhalten. Historische Ereignisse, wie der große Brand von 1842 und der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, haben Hamburg geprägt und sind wesentlich für das Verständnis der aktuellen Herausforderungen. Zudem wird die Stadtplanung betrachtet, um Lösungsansätze für die steigenden Mietpreise und die Verfügbarkeit von Wohnraum aufzuzeigen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Hamburgs Mietwohnungsanteil in geschützten Gebieten beträgt rund 90 Prozent.
  • Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.
  • Von 2012 bis 2018 stiegen die Wohnkosten in Barmbek und Jarrestadt um 17 bis 19 Prozent.
  • Die Mehrheit der Wohnungen in diesen Gebieten ist älter als 60 Jahre.
  • Die Stadt verfolgt eine umfassende Neubaustrategie zur Sicherung bezahlbaren Wohnraums.
  • Soziale Erhaltungsverordnungen schützen die Bevölkerung vor Verdrängung.

Einführung in die Stadtentwicklung Hamburgs

Die Stadtentwicklung Hamburgs zeigt sich als dynamischer Prozess, der von verschiedenen Faktoren wie sozialen Veränderungen und Urbanisierung geprägt wird. Diese Aspekte beeinflussen nicht nur die Architektur der Stadt, sondern auch das Lebensumfeld der Bewohner. Im Fokus stehen häufig Stadtteile wie St. Pauli und Hammerbrook, die beide durch Gentrifizierungsprozesse stark beeinflusst werden.

In Hamburg manifestiert sich die Urbanisierung nicht nur in einer wachsender Bevölkerung, sondern auch in einer Veränderung der Altersstruktur und Haushaltstypen. Jüngere Bewohner streben zunehmend in diese urbanen Zentren, während einkommensschwächere Gruppen oft unter dem Druck steigender Miet- und Immobilienpreise leiden. Die soziale Vielfalt der Stadt bleibt durch diese Entwicklungen in Gefahr.

Die Bedeutung einer nachhaltigen Stadtplanung wird in diesem Kontext besonders deutlich. Politische Maßnahmen, die die Immobilienpreise stabilisieren und verhindern, dass ärmere Bevölkerungsschichten verdrängt werden, gewinnen an Relevanz. Der Wunsch nach einer gerechten Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird, steht im Vordergrund der Diskussion in Hamburg und zeigt eindringlich die Herausforderungen, welche die Stadtentwicklung mit sich bringt.

Die Geschichte der Stadtentwicklung in Hamburg

Die Stadtgeschichte Hamburgs ist geprägt von verschiedenen großen Ereignissen, die das Stadtbild und die Lebensweise der Bewohner nachhaltig beeinflussten. Ein markantes Beispiel ist der große Brand von 1842. Dieses Katastrophenszenario veränderte nicht nur die Innenstadt, sondern leistete auch einen Beitrag zur Schaffung einer modernen urbanen Struktur.

Der große Brand von 1842 und seine Folgen

Am 3. Mai 1842 brach ein verheerender Brand aus, der große Teile der Hamburger Innenstadt in Schutt und Asche legte. Der große Brand führte zur Umgestaltung der Stadt und ermöglichte den Bau neuer, moderner Gebäude. Die Überreste des Gängeviertels, das einst dicht bebaut war, hinterließen städtebauliche Herausforderungen, die die Stadtplanung für Jahre prägten.

Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wartete Hamburg eine gewaltige Herausforderung. Der Wiederaufbau erforderte immense Anstrengungen, da über 280.000 Wohnungen durch Bombenangriffe verloren gingen. Viele Stadtteile lagen in Trümmern. Bis in die 1960er Jahre wurde der Wiederaufbau vorangetrieben, der nicht nur den Wohnraum wiederherstellen sollte, sondern auch die Infrastruktur erheblich ausbaute. Der Fokus lag auf der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, um die Mobilität und den Lebensstandard der Bevölkerung zu erhöhen.

Jahr Ereignis Folgen
1842 Großer Brand Umgestaltung der Stadt, Bau moderner Büros
1945 Ende des Zweiten Weltkriegs Zerstörung vieler Stadtteile, Notwendigkeit des Wiederaufbaus
1960er Wiederaufbau Infrastrukturverbesserung, Ausbau des Nahverkehrs

Aktuelle Veränderungen in Hamburgs Stadtteilen

Die Stadtteile St. Pauli und Hammerbrook durchlaufen momentan signifikante Veränderungen durch Gentrifizierung. Diese Prozesse wirken sich stark auf die soziale Struktur und Lebensqualität der dort lebenden Bewohner aus. Eine Analyse der Bevölkerung zeigt, dass die Rückkehr wohlhabender, jüngerer Menschen in diese Gebiete die Wohnverhältnisse und Mietpreise stark beeinflusst.

Gentrifizierung in St. Pauli und Hammerbrook

In St. Pauli und Hammerbrook hat die Gentrifizierung zu einer merklichen Veränderung der Altersstruktur und der Haushaltstypen geführt. Immer mehr neue Wohnungen entstehen, was den Druck auf den bestehenden Wohnraum erhöht. Der Durchschnittspreis für Immobilien in diesen Stadtteilen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was die Erschwinglichkeit für viele langjährige Bewohner gefährdet. Politische Maßnahmen zur Regulierung dieser Entwicklungen, wie soziale Erhaltungsverordnungen, werden ins Auge gefasst, um die Mietsteigerungen einzudämmen und die soziale Struktur zu schützen.

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Besondere Stadtteile im Fokus

Weitere Stadtteile wie Eimsbüttel zeigen ähnliche Tendenzen, was die Gentrifizierung betrifft. Ein Projekt, das besondere Beachtung verdient, ist das Paloma-Viertel, wo über 40 Prozent der neuen Wohnungen öffentlich gefördert werden sollen. Die Schaffung von gemeinschaftlichen Einrichtungen wie einer Stadtteilkantine und Proberäumen für Musiker soll zur sozialen Erneuerung beitragen. Freizeitmöglichkeiten im Viertel, darunter eine Kletterwand und Skateboardanlage, fördern ebenfalls eine positive Lebensqualität. Die Entwicklungen in diesen Stadtteilen stehen in engem Zusammenhang mit dem übergreifenden Ziel, eine angemessene Balance zwischen Lebensqualität und sozialer Durchmischung aufrechtzuerhalten.

Stadtteil Neue Wohnungen % öffentlich gefördert Zusätzliche Freizeitangebote
St. Pauli In Entwicklung Unbekannt Skateboardanlage, Basketballfeld
Hammerbrook In Entwicklung Unbekannt Kletterwand, Park
Paloma-Viertel 200 40% Stadtteilkantine, Proberäume für Musiker

Stadtentwicklung & Gentrifizierung: Wie verändert sich Hamburg?

Die Stadtentwicklung in Hamburg steht vor dynamischen Veränderungen, die durch verschiedene Gentrifizierungsphasen geprägt sind. Insbesondere im Stadtteil Wilhelmsburg zeigt sich dies deutlich. Eine Analyse der dortigen Wohnverhältnisse zeigt, dass 40% der Bewohner des Weltquartiers dem Angebot zur Renovierung und Rückkehr in ihre Wohnungen zugestimmt haben. Dies bietet Chancen für die lokale Gemeinschaft, aber es wirft auch Fragen zur sozialen Gerechtigkeit auf.

Bereits 20% der Bewohner äußerten Interesse an der Teilnahme am Programm, nachdem sie von den Vorteilen überzeugt wurden. Die Mieten für die renovierten Wohnungen sollen nur um symbolische Cent steigen, was in der aktuellen Marktlage als positiver Schritt angesehen wird. Seit 2013 setzt die Internationale Bauausstellung (IBA) in Hamburg Projekte um, um die Ansässigen vor Vertreibung zu schützen. Trotz eines begrenzten Budgets und vieler Herausforderungen besteht jedoch ein starker Widerstand gegen Gentrifizierungsprozesse, insbesondere von jungen Menschen, die für eine sozial gerechtere Stadtentwicklung kämpfen.

Die Gentrifizierung in Hamburg wird oft als weniger brutal im Vergleich zu anderen Städten, wie New York, beschrieben. Dennoch führen steigende Mietpreise in einigen Stadtteilen zu einer spürbaren Verdrängung. Ein Beispiel sind die Pläne zur Schaffung von 6000 neuen Wohnungen pro Jahr, die auch in den angrenzenden Stadtteilen spürbar sind. In Hamm sehen wir bereits, dass die Mietpreise im Durchschnitt auf 5,90 Euro pro Quadratmeter ansteigen, während Neubauten potenziell bei knapp 10 Euro pro Quadratmeter liegen könnten.

Die soziale Struktur in Hamburg wird somit zunehmend durch Gentrifizierung beeinflusst. Eine Untersuchung zeigt, dass häufig Bewohner aus höher gebildeten Schichten gegen die Veränderungen mobil machen. Die Herausforderungen, die sich durch diese Entwicklung ergeben, erfordern eine umfassende Auseinandersetzung mit den Belangen aller Bewohner, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten.

Soziale Erhaltungsverordnungen und deren Bedeutung

Die sozialen Erhaltungsverordnungen spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz von Mietern in Hamburg. Ziel dieser Verordnungen ist es, die Verdrängung von ansässigen Bevölkerungsgruppen durch steigende Mietpreise und Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen zu verhindern. Diese Regelungen erfordern Genehmigungen für bauliche Veränderungen und tragen dazu bei, die soziale Vielfalt in Stadtteilen wie Barmbek und Jarrestadt zu bewahren.

Schutzmechanismen für Mieter

In den von Gentrifizierung betroffenen Regionen sind Schutzmechanismen besonders wichtig. Die sozialen Erhaltungsverordnungen bieten Mietern einen gewissen Schutz, indem sie Änderungen an bestehenden Mietverträgen und an Gebäuden regulieren. Dadurch wird sichergestellt, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt und die Gemeinschaft nicht durch den Druck von neuen, oftmals wohlhabenderen, Anwohnern verzerrt wird. Es wird eine stabilere Wohnsituation für Mieter geschaffen, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.

Beispiele aus Barmbek und Jarrestadt

In Barmbek und Jarrestadt sind konkrete Maßnahmen durch die sozialen Erhaltungsverordnungen sichtbar. In Barmbek-Nord beispielsweise bleibt der Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen hoch. Diese Wohnungen bieten Mietern Schutz vor steigenden Preisen. In Jarrestadt zeigt sich, dass eine Vielzahl an Wohnungen von den Regelungen profitiert hat, um Mietern Stabilität zu gewährleisten. Auch wenn die Gentrifizierung in Hamburg weiterhin im Gange ist, kommen diese Initiativen Mietern zugute, denen sonst kein Zugang zu bezahlbarem Wohnraum möglich wäre.

Wohnraumverfügbarkeit und Mietpreisentwicklung

In den letzten Jahren ist eine signifikante Veränderung der Mietpreise in Hamburg zu beobachten. Untersuchungen zeigen einen Anstieg von 17 bis 19 Prozent in den betroffenen Stadtteilen. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit der Gentrifizierung und dem zunehmenden Bedarf an Wohnraum in zentralen Lagen. Der Mangel an verfügbarem Wohnraum trägt zur Mietpreisentwicklung in Hamburg bei, was nicht nur die Marktpreise beeinflusst, sondern auch die Lebensqualität vieler Einwohner.

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Veränderung der Mietpreise in den letzten Jahren

Die Mietpreisentwicklung in Hamburg ist alarmierend. Ein Preisanstieg wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, einschließlich der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Innenstadtlagen. Statistiken belegen, dass der Baulandpreis bundesweit um 50 % zwischen 2010 und 2019 stieg, in großen Städten kam es sogar zu Preisverdopplungen. Trotz prognostizierter Fertigstellungen gibt es einen Fehlbestand von mehr als 1 Million Wohnungen.

Jahr Durchschnittliche Miete in Hamburg (€ pro m²) Prozentuale Änderung
2014 9,50
2016 10,00 5,5%
2018 10,35 3,5%
2020 11,15 7,7%

Die Rolle der sozialen Durchmischung

Die soziale Durchmischung in den Stadtteilen spielt eine wesentliche Rolle bei der Stadtentwicklung und ist entscheidend für eine ausgewogene Mietpreisentwicklung. Programme zur Förderung einer vielfältigen Bevölkerung sind notwendig, um Verdrängung zu verhindern und die Wohnraumverfügbarkeit zu sichern. Durch entsprechende Maßnahmen kann langfristig ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Einkommensschichten gefördert werden.

Infrastruktur und Stadtplanung in Hamburg

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg spielt eine entscheidende Rolle in der Stadtplanung. Durch Investitionen in neue U-Bahn-Strecken und Busverbindungen wird die Erreichbarkeit der Stadtteile kontinuierlich verbessert. Diese Entwicklungen fördern die Ansiedlung neuer Bewohner und schaffen attraktive Lebensräume in bislang weniger erschlossenen Gebieten.

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs

Die laufenden Projekte, wie der Bau der neuen U-Bahn-Linie U4 und der Beginn der U5 im Jahr 2021, zeigen das Engagement Hamburgs, die Mobilität zu optimieren. Diese Fortschritte ermöglichen es den Bürgern, einfacher und schneller zu pendeln, was die Lebensqualität erheblich steigert. Ein Beispiel für diese Bemühungen ist der geplante Elbtower, der mit einer Höhe von knapp 245 Metern das zweithöchste Gebäude Hamburgs werden soll, mit einer Fertigstellung im Jahr 2026.

Einfluss auf die Wohnraumverfügbarkeit

Die Entwicklung einer effektiven Infrastruktur hat weitreichende Folgen für die Wohnraumverfügbarkeit. Durch die Anbindung neuer Stadtteile an das öffentliche Nahverkehrsnetz entstehen gefragte Wohnlagen, die jedoch auch die Mietpreise in die Höhe treiben können. Die Stadt hat festgestellt, dass jährlich mindestens 10.000 neue Wohnungen entstehen sollen, um dem stetigen Anstieg der Bevölkerung gerecht zu werden. Diese Zahlen unterstreichen den Druck auf den Wohnungsmarkt, wobei Experten prognostizieren, dass die Mieten in Hamburg weiter steigen werden.

Projekt Jahr gestartet Fertigstellung Neue Wohnungen pro Jahr
U-Bahn Linie U4 2021 In Planung N/A
U-Bahn Linie U5 2021 In Planung N/A
HafenCity 2000 Bis 2030 10.000
Elbtower In Planung 2026 N/A

Bevölkerungsentwicklung und ihre Auswirkungen

Die Bevölkerungsentwicklung in Hamburg zeigt eine kontinuierliche Zunahme, die tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Aspekte des städtischen Lebens hat. Insbesondere in den Stadtteilen St. Pauli und Hammerbrook sind demografische Veränderungen gut zu beobachten. Diese beiden Viertel haben in den letzten Jahren einen erheblichen Wandel in ihrer Altersstruktur und den Haushaltstypen erfahren, was darauf hinweist, dass das Stadtwachstum nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Aspekte berücksichtigt.

Eine Analyse zeigt, dass insbesondere junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren verstärkt in diese Stadtteile ziehen. Diese Altersgruppe wird durch die attraktive Wohn- und Arbeitsumgebung angezogen, was die Nachfrage nach Wohnraum in St. Pauli und Hammerbrook weiter erhöht. Die anhaltende Zuwanderung hat auch zu einem Anstieg der Immobilienpreise geführt, die sich im direkten Verhältnis zu der wachsenden Bevölkerung stehen.

Aspekt St. Pauli Hammerbrook
Durchschnittliche Immobilienpreise (€/m²) 5.500 4.200
Durchschnittliche Mietpreise (€/m²) 15 12
Anzahl der Baufertigstellungen (letzte 3 Jahre) 350 270

Die Veränderungen in den Haushaltsstrukturen zeigen ebenfalls einen Trend zu kleineren Haushalten, insbesondere zu Einpersonenhaushalten und migrantenfreundlichen Strukturen. Diese demografischen Veränderungen sind nicht nur für Stadtentwickler wichtig, sondern auch für die Planung von Sozialinfrastrukturen und Verkehrsanbindungen, die den neuen Bedürfnissen einer diversifizierten Bevölkerung gerecht werden müssen.

Die Herausforderungen durch diese Bevölkerungsentwicklung sind unübersehbar. Urbanes Wachstum führt häufig zu Gentrifizierungseffekten, bei denen ältere Bewohner durch neue, wohlhabendere Anwohner verdrängt werden. In diesem Kontext ist es wichtig, die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die mit dem Stadtwachstum einhergehen, genau zu betrachten, um ein ausgewogenes und gerechtes Stadtleben zu ermöglichen.

Die Zukunft der Stadtentwicklung in Hamburg

Die städtische Entwicklung Hamburgs steht am Anfang einer aufregenden Phase. Es gibt zahlreiche zukünftige Entwicklungen, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Prognosen deuten darauf hin, dass der Druck auf dem Wohnungsmarkt in den kommenden Jahren steigen wird. Gentrifizierungsprozesse sind bereits spürbar und könnten sich fortsetzen, wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bleibt ein zentrales Thema.

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Trends und Prognosen

Studien und der Podcast „Was wird aus Hamburg? Stadtentwicklung im Fokus“ bringen aktuelle städtische Trends zum Vorschein. Der Fokus liegt dabei auf Gentrifizierung, der Entwicklung historischer Stadtteile und moderner Architektur. Innovative Verkehrskonzepte gewinnen an Bedeutung und tragen dazu bei, das Mobilitätsverhalten der Hamburger zu ändern. Herausforderungen bestehen insbesondere in Gebieten wie Kirchdorf/Kirchdorf-Süd, wo über 10% der Bevölkerung mit einem signifikanten Verlust der Lebensqualität durch Infrastrukturprojekte konfrontiert ist.

Nachhaltigkeit in der Stadtplanung

Nachhaltigkeit wird ein entscheidendes Element bei zukünftigen Planungen sein. Es gibt wachsende Ansprüche, dass umweltfreundliche Wohnkonzepte entwickelt werden müssen, die auch soziale Diversität berücksichtigen. Auch die IBA (International Building Exhibition) setzt sich mit innovativen Projekten wie dem Elbinselquartier und Inselparkquartier auseinander. Diese Projekte sind Teil einer visionären Städtetransformation, die nicht nur den Wohnraum erweitert, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner nachhaltig verbessert. Der Ausbau der Infrastruktur in Wilhelmsburg könnte ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Zukunft der Stadtentwicklung haben.

Thema Beschreibung
Gentrifizierung Starke Veränderungen in Stadtteilen, insbesondere in Hauptlagen, die zu steigenden Mietpreisen führen.
Nachhaltige Wohnkonzepte Entwicklung von umweltfreundlichen Wohnprojekten, die soziale Vielfalt integrieren.
Innovative Verkehrskonzepte Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr, die die Erreichbarkeit von Stadtteilen verbessern.
Lebensqualität Verbesserung von Dienstleistungen und Infrastruktur zur Förderung der Lebensqualität der Anwohner.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadtentwicklung in Hamburg ein facettenreicher Prozess ist, der stark von der Gentrifizierung geprägt ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass die urbane Migration vielerorts gestiegen ist, was nicht nur zu einer wachsenden Nachfrage nach Wohnraum, sondern auch zu steigenden Mieten geführt hat. Die Schlussfolgerungen aus diesen Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, innovative Strategien für eine inklusive Stadtplanung zu entwickeln.

Der Wettbewerb zwischen Städten um einkommensstarke Haushalte und Unternehmen hat die Gentrifizierung in den Fokus gerückt. Diese Prozesse führen häufig zur Verdrängung einkommensschwächerer Bevölkerungsgruppen, die in den neu aufgewerteten Stadtteilen nicht mehr bleiben können. Es ist entscheidend, dass Hamburg Maßnahmen ergreift, um die Vielfalt der Stadt zu bewahren und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und sozialer Erhaltung wird der Schlüssel sein, um die Bedürfnisse aller Einwohner zu berücksichtigen und eine lebenswerte Umgebung zu schaffen. Nur durch effektive soziale Maßnahmen und den Schutz der Mieter können wir ein Gefühl der Gemeinschaft aufrechterhalten und gentrifizierte Altstadtbereiche für alle zugänglich machen.

FAQ

Was ist Gentrifizierung und wie betrifft sie Hamburg?

Gentrifizierung bezeichnet den Prozess, in dem ein ehemals benachteiligter Stadtteil durch Aufwertung und steigende Mieten einen Wandel erfährt. In Hamburg sind Stadtteile wie St. Pauli und Hammerbrook besonders stark betroffen, was Herausforderungen für die dort ansässigen Bewohner mit sich bringt.

Welche Maßnahmen werden ergriffen, um soziale Durchmischung zu fördern?

Um die soziale Durchmischung zu unterstützen, werden in Hamburg verschiedene Programme implementiert, wie die sozialen Erhaltungsverordnungen in Barmbek und Jarrestadt, die darauf abzielen, bezahlbaren Wohnraum zu sichern und Verdrängung zu verhindern.

Wie beeinflusst die Infrastrukturentwicklung die Wohnraumsituation?

Die Entwicklung der Infrastruktur, insbesondere der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, hat einen starken Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum. Neue Anbindungen können die Attraktivität von Stadtteilen erhöhen, was gleichzeitig die Mietpreise steigern kann.

Welche Rolle spielt der umweltfreundliche Wohnungsbau in der Stadtplanung?

Nachhaltigkeit wird ein zentrales Element in der künftigen Stadtplanung Hamburgs sein. Konzepte zur Schaffung umweltfreundlicher Wohnräume sind entscheidend, um sowohl die Lebensqualität zu sichern als auch die soziale Vielfalt zu fördern.

Wie hat sich die Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahren verändert?

Hamburg verzeichnet ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnraum führt. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Mietpreise und die soziale Struktur der Stadtteile.

Welche Stadtteile werden in Zukunft besonders im Fokus stehen?

Neben St. Pauli und Hammerbrook werden auch Stadtteile wie Eimsbüttel, Barmbek und Jarrestadt besonders beobachtet, um die verschiedenen Aspekte der Stadtentwicklung und Gentrifizierung besser zu verstehen.
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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).